MATHE PRO e.V.

General-Anzeiger von 26. November 2015

Grüne T-Shirts für die Besten

Freuen sich: Die 20 Bonner Schüler nehmen im Februar am Landeswettbewerb Mathematik in Dortmund teil. Freuen sich: Die 20 Bonner Schüler nehmen im Februar am Landeswettbewerb Mathematik in Dortmund teil.
Foto: Ronald Friese

26.11.2015 Bad Godesberg. Für die 20 besten Bonner Schüler, die an der Regionalrunde der 55. Mathematik-Olympiade teilgenommen hatten, gab es am Ende der Preisverleihung in der Kirche des Aloisiuskollegs am Mittwochabend außer viel Beifall grüne T-Shirts.

"Die kriegt ihr, damit man euch in Dortmund auch als Bonner erkennt", sagte Andreas Schwarzwald, stellvertretender Vorsitzender des Bonner Vereins "Mathe Pro". In Dortmund geht es für die 20 Schüler im Februar weiter. Sie nehmen dann am 22. Landeswettbewerb Mathematik teil.

Schwarzwald zeigte sich über die Akzeptanz der weiterführenden Schulen in Bonn sehr zufrieden: "Wir sind hier in Bonn sehr erfolgreich. Alle Gymnasien haben an der Regionalrunde teilgenommen. Wir haben im Vergleich zu anderen Regionen in NRW sehr hohe Teilnehmerzahlen."

Im September hatten sich rund 1000 Schüler an 22 weiterführenden Schulen in der ersten Runde der diesjährigen Mathematikolympiade versucht. Dabei konnten sich über 300 für die Regionalrunde qualifizieren. Am 12. November knobelten 282 Bonner Teilnehmer drei Stunden lang über vier (jahrgangsspezifische) Aufgaben, um die besten Bonner Schüler auf dem Gebiet der Mathematik zu finden.

Das jährliche Planen und Durchführen der Bonner Regionalrunde gehört zu den vorrangigen Aufgaben des Vereins Mathe Pro, der 2003 von Bonner Lehrern als gemeinnütziger Verein gegründet wurde. Aufgrund der kontinuierlichen Arbeit des Vereins zählt Bonn nicht nur in diesem Jahr zu den erfolgreichsten Regionen. Im letzten Jahr erzielten vier Schüler einen ersten Preis, dazu gab es noch drei zweite Preise, sieben dritte Preise sowie sechs Anerkennungen. "Wir haben nicht nur gute Mathematiker an der Universität, sondern auch an den Schulen", konstatierte Schwarzwald.

Das sah Professor Rainer Kaenders vom Mathematischen Institut der Universität Bonn/Hausdorff Center for Mathematics, der einen mathematischen Vortrag unter dem Titel "Schnecke im Sofa beim Umzug mit Stern" hielt, ähnlich: "Das sind eindrucksvolle Leistungen der Schüler. Es ist immer schön, wenn Schüler insbesondere auf ihre Leistungen im Fach Mathematik stolz sein können."

Sie fahren zum Landeswettbewerb nach Dortmund

Dominik Czekai (Collegium Josephinum), Laslo Hauschild (Amos-Comenius-Gymnasium), Richard Bünte (Ernst-Kalkuhl-Gymnasium), Felix Koopmann (Otto-Kühne-Schule), Greta Kröger (Aloisiuskolleg), Victor Vasilev (Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, EMA), Laura Caspers (Aloisiuskolleg), Vanessa Ryborz (Hardtberg-Gymnasium), Felix Thiele (EMA), Elbrus Mayer (Beethoven-Gymnasium), Urs Flock (Beethoven-Gymnasium), Annika Petersen (EMA), Elias Abele (EMA), David Kühnemann (EMA), Dominik Mazgaj (EMA), Annika Thiele (Friedrich-Ebert-Gymnasium), Jana Dinger (Sankt Adelheid-Gymnasium), Benedikt Fabiszisky (Kardinal-Frings-Gymnasium), Merle Göben (Aloisiuskolleg) und Ben Schumann (Aloisiuskolleg).

Den Sonderpreis Mathematik-Olympiaden Rostock e.V. für besondere Lösungen erhielten Laura Caspers (Aloisiuskolleg, Stufe 9) und Urs Flock (Beethovengymnasium, Stufe 12). Insgesamt gab es elf erste, 21 zweite und 37 dritte Preise sowie 89 Anerkennungen. (Michael Wenzel)

General-Anzeiger von 13. November 2015

Das Kreuz mit den Textaufgaben

Freuen sich: Die 20 Bonner Schüler nehmen im Februar am Landeswettbewerb Mathematik in Dortmund teil. Volle Konzentration: Jeder Schüler muss vier knifflige Aufgaben lösen. Die 20 Besten sind dann eine Runde weiter.
Foto: Barbara Frommann

In der Telekom-Zentrale konnte man sich am Freitag fühlen wie in der Schule nach einer Klassenarbeit: 300 Schüler strömten gegen Mittag aus dem großen Saal ins Foyer des Unternehmens und wuselten laut lamentierend durcheinander. Die erste Regionalrunde der Mathematik-Olympiade fand bereits zum vierten Mal in Folge in den Räumlichkeiten an der Friedrich-Ebert-Allee statt.

"Den Wettbewerb veranstalten wir jedes Jahr - bundesweit nehmen über 250 000 Schüler daran teil", erläuterte Andreas Schwarzwald. Der Informatiker ist stellvertretender Vorsitzender des Bonner Vereins "Mathe Pro", der für die Regionalrunde verantwortlich zeichnet. Und das seien keineswegs nur Nerds, wie man vielleicht annehmen könnte, vielmehr seien die Teilnehmer ganz normale Schüler, die einfach Spaß an interessant gestellten Aufgaben außerhalb des Schulstoffs haben, so der Organisator.

Die Mathe-Olympiade hatte ihre Premiere im Schuljahr 1961/62 und will die Freude und das Interesse an dem eher unpopulären Unterrichtsfach wecken. "Der Wettbewerb erfordert logisches Denken, Kombinationsfähigkeit und einen kreativen Umgang mit mathematischen Methoden, findet auch Ravi Dessai. Der Mathematik- und Chemie-Lehrer am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium in Oberkassel ist bereits seit 17 Jahren als Helfer der Olympiade aktiv und diskutierte nach der Prüfung einige Aufgaben mit seinen Schülern. "Die Textaufgabe, bei der es um das Berechnen des richtigen Verhältnisses von Wasser und Mörtel ging, hat mir echt Kopfzerbrechen bereitet", erzählt Antonia. Die war doch gar nicht so schwer", hält ihr Schulkamerad Josh feixend dagegen. Die restlichen Aufgaben waren dann "eher so mittel", so die Elfjährige.

Ob Antonia bei ihren Berechnungen dann doch noch den Nagel auf den Kopf getroffen hat oder sie womöglich völlig danebengelegen hat - das müssen Schwarzwald und mehr als 50 Kollegen am heutigen Samstag entscheiden: "Bei über 300 Schülern und jeweils vier Aufgaben gilt es, mehr als 1200 Aufgaben zu korrigieren. Überwiegend besteht das Team aus Lehrern, die sich genau wie ich freiwillig engagieren."

Insgesamt besteht die Olympiade aus vier Runden: Im September hatten sich an die 1000 Schüler an 22 weiterführenden Bonner Schulen an den Aufgaben versucht. Aus den gut 300 Gewinnern, die an der Regionalrunde teilnahmen, konnten sich die 20 Besten für die Landesrunde am 27. Februar in Dortmund qualifizieren. Den Abschluss bildet dann die Bundesrunde im Mai. "Das Niveau hat angezogen", resümierte Luca nach der dreistündigen Prüfung: Der 13-Jährige nimmt bereits zum dritten Mal an der Olympiade teil und zählt damit zu den alten Mathe-Hasen. (Leif Kubik)